Nimmt jemand erfolgreich eine grössere Menge an Fett ab, ist ihm Respekt oder Bewunderung aus seinem Umfeld gewiss. Unsere Gesellschaft verbindet eine erfolgreiche Gewichtsreduktion automatisch mit einer ausserordentlichen Leistung. Bei den Stichworten Diät oder Bewegung denken viele unweigerlich an ein ständiges Ringen mit dem kleinen Teufelchen auf der Schulter.
Doch woher kommt das und wieso glauben wir an einen inneren Schweinehund, den es zu überwinden gilt? Wieso winken wir beim Stichwort „Abnehmen“ ab und machen uns klein mit Gedanken wie „dazu fehlt mir die nötige Disziplin“?
Was ist Disziplin und wo kann man sie kaufen?
Beobachtet man Kinder auf dem Spielplatz beim herumtollen mit ihren Spielkameraden, dann fällt eines sofort auf: Sie haben Energie ohne Ende! Sie kreischen, klettern, hangeln, toben und rennen auf spielerische Art und Weise herum. Müdigkeit ist ein Fremdwort. Ich habe noch nie ein Kind erlebt, das in so einer verspielt wilden Situation grundlos einen unmotivierten Eindruck machte.
Gegensätzliche Situation stellt sich sofort ein, wenn man mit denselben Kindern einen Einkauf im langweiligen Möbelgeschäft macht. Das Quengeln geht schon fünf Schritte nach dem Eintritt los. Es wird genörgelt und gejammert ohne Ende und die Eltern wünschen sich schon nach wenigen Minuten, sie hätten die Kinder nicht zum Einkauf mitgenommen. Wer kennt nicht die Situation vom Kind das sich auf den Boden setzt und protestierend keinen Schritt mehr vorwärts machen möchte? Will man sie dann motivieren, kommen Aussprüche wie „ich mag nicht mehr, ich bin so müde“.
Was lernen wir daraus?
Wenn uns etwas Spass macht, brauchen wir keine Disziplin! Im Gegenteil, wir werden kaum zu bremsen sein!
Disziplin bedeutet, dass man seine Bedürfnisse zurückstellt um ein Ziel zu erreichen. Wenn man mit Leidenschaft an eine Sache geht, dann stellt man keine Bedürfnisse zurück. Die Sache selber wird zum Bedürfnis. Solange Begeisterung und Leidenschaft unseren Antrieb bestimmen, sind wir nicht aufzuhalten.
Wie aber können die Entbehrungen beim Thema Diät und Sport mit Begeisterung und Leidenschaft verbunden werden? So was kann doch gar keinen Spass machen….oder?
Unbeschwert auf den Weg machen
Die meisten von uns starten durchaus motiviert in eine Diät. Wir wollen abnehmen und gehen zuversichtlich ans Werk – oftmals getrieben von einem Idealbild im Kopf und der Vorstellung wie das Leben sein wird, wenn wir unsere Wunschfigur erreicht haben. Wir stellen uns vor, wie stolz wir auf uns sein werden und wie unser Umfeld unsere Leistung annehmen wird.
Getrieben von dieser anfänglichen Motivation, legen viele von uns direkt einen Kaltstart von 0 auf 100 hin. Motiviert schnüren wir unsere Turnschuhe und machen uns mit knurrendem Magen auf den Weg zum Jogging im Wald. Drei Bäume später stellen wir fest, dass die Luft raus ist, der Puls bis zu den Ohren hämmert und das sich der innere Schweinehund über uns lustig macht. Das hat doch alles keinen Sinn und macht überhaupt keinen Spass, hören wir uns motzen….die Vorstellung vom motivierten Waldlauf weicht schnell der Realität und die jämmerliche Situation erinnert schon bald an das kleine Kind im Möbelgeschäft. Eines ist gewiss: Unter solchen Umständen wird der nächste Waldlauf zur Zerreissprobe für die Standhaftigkeit. Kein Wunder – mit überstürztem Übereifer laufen wir direkt in die Sackgasse.
Am Anfang brennt ein kleines Zündholz-Flämmchen in uns. Die Kunst liegt darin, diese aufkeimende Motivation zu fördern und in sinnvollen Schritten aufzubauen. Mit einem kleinen, brennenden Zündholz kann man nicht direkt einen nassen Baum anzünden, dass ist klar. Mit den nötigen Zwischenschritten, werden aus dem kleinen Flämmchen zuerst ein richtiges Feuer und später ein tobender Flächenbrand, der durch nichts mehr aufzuhalten ist.
Fortsetzung folgt….
Viel Erfolg wünscht
Roger vom UFS Team
Photo Credit: <a href="http://www.flickr.com/photos/11549885@N03/4551303232/">Yoko ❥ (Paulina)</a> via <a href="http://compfight.com">Compfight</a> <a href="http://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/">cc</a>
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